Was ist nachhaltige Entwicklung?

Mit dem Begriff "Nachhaltige Entwicklung" ist das international anerkannte Leitbild zur Zukunftsfähigkeit unserer Weltgemeinschaft gemeint. Gesellschaftlich wichtige Themen, wie Kultur, das soziale Miteinander und das wirtschaftliche Potential sollen umweltverträglich und naturschonend in Einklang gebracht werden.

 

Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt (Deutsche UNESCO-Kommission e.V., 2013). Dabei will BNE verschiedene Kompetenzen vermitteln, die Lernende befähigen sich in komplexen Situationen (mit wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen) reflektiert entscheiden zu können. Als eine Voraussetzung für die Teilhabe an nachhaltigen Entscheidungsprozessen wird das vernetzte Denken gesehen, das die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales umfasst (Kohler et al, 2008). Schülerinnen und Schüler sollen Kompetenzen erwerben, die es ihnen ermöglichen ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten (Künzli David et al., 2008).

Diese Kompetenzen werden als Gestaltungskompetenz zusammengefasst (de Haan & Harenberg, 1999).

Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz sind beispielsweise

  • Vorrausschauendes Denken und Handeln
  • Interdisziplinäre Erkenntnisgewinnung
  • Reflektion der eigenen Leitbilder und der Leitbilder anderer
  • Empathie und Solidarität mit anderen
  • Partizipation an Entscheidungsprozessen

 

Dieses prozessorientierte und ergebnisoffene Bildungsverständnis erfordert in hohem Maße den Einsatz partizipativer Methoden. Damit werden Fähigkeiten der Menschen zur bewussten Beteiligung gefördert. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung entfaltet die Themen, soweit angebracht, aus ökologischer, ökonomischer und sozialer sowie globaler Perspektive. Hierzu sind vor allem Kooperationsstrukturen mit Institutionen und Initiativen aus unterschiedlichen Bereichen förderlich.

Um Gestaltungskompetenz erfolgreich fördern zu können ist es bedeutsam, Schlüsselthemen einer nachhaltigen Entwicklung, ein lebensweltnahes situiertes  und selbstorganisiertes Lernen (SOL) zu ermöglichen. Darüber hinaus gilt es bei den Bildungsprozessen eine Schülerpartizipation zu ermöglichen.

Kinder und Jugendliche sind die Gestalter unserer Zukunft! BNE fördert ihre Kompetenz sich in komplexen gesellschaftlichen Entscheidungssituationen begründet zu entscheiden und dabei Aspekte der nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen.

Das Thema Wiederansiedlung und Schutz von Wildtieren integriert die Aspekte Ökologie, Ökonomie und Soziales sowie ethische und kulturelle Aspekte und eignet sich daher gut als Beispielkontext der BNE.

 

 

Literatur

  • Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (2013). Bildung für nachhaltige Entwicklung. Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 – 2014. Portal: www.bne-portal.de, abgerufen am 15.04.2013.
  • de Haan, G., & Harenberg, D. (1999). Expertise „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Heft 72, BLK Bonn.
  • Kohler, B., Lude, A., & Bittner, A. (2008). Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – BNE in der Waldpädagogik. AFZ/Der Wald 19, S. 1030-1032.
  • Künzli David, C., Bertschy, F., de Haan, G., & Plesse, M. (2008). Zukunft gestalten lernen durch BNE. Didaktischer Leitfaden zur Veränderung des Unterrichts in der Primarschule. Transfer 21, Berlin.
  • Hermann, N. & Menzel, S. (2013). Threat perception and attitudes of adolescents towards re-introduced wild animals – a qualitative study of young learners from affected regions in Germany. International Journal of Science Education 35(18), 3062-3094.